Koma ist Hoffnung!
Die Hoffnung stirbt zuletzt … und das ist gut so! Als ich 26 Jahre alt war, hatte ich einen schweren Verkehrsunfall. Meine linke Schädelhälfte war zertrümmert, die linke Hirnhälfte war ziemlich zerdrückt, der Frontallappen und auch der Hirnstamm verletzt. Der federführende Arzt eröffnete meiner Mutter, dass ich - wenn ein Wunder passierte - noch drei Tage am Leben bleiben könnte. Hätte der Arzt Recht behalten, läsen Sie jetzt diesen Text nicht. Unter anderem während meiner Klinikzeiten habe ich Hoffnungen und Hoffnungslosigkeiten gesehen und erfahren, die Lügen gestraft wurden: - einen lieben Mitpatienten, der nach aller medizinischen Erfahrung lebenslang und sprachlos im Rollstuhl sitzen sollte, aber drei Jahre später sprechend und auf seinen eigenen beiden Füßen auf mich zu kam; - eine kleine Wachkomapatientin später quietschfröhlich und rotzfrech zurück in der realen Welt, wie es sich für ihr Alter gehörte; - ein Junge im Liegerollstuhl, der nur noch die rechte Hand bewegen konnte, aber dennoch mit sprechenden Augen, sprechender Hand und Schalk im Nachen fröhlich sein konnte; - ein Familienvater, der sich selbst wegen des „Makels“ eines Hirnschadens aufgeben wollte und sich deshalb monatelang weigerte zu sprechen oder aus dem Rollstuhl aufzustehen, obwohl er es schon früh gekonnt hätte; - ein Mitpatient, der lebenslang im Rollstuhl sitzt, seinen Rollstuhl aber eher als Sportgerät betrachtet und nutzt und dadurch manchesmal fast beweglicher ist als Andere zu Fuß; - eine Mitpatientin, die sich nach erfolgreiher Enfernung eines Hirntumors allen Therapieerfolgen verweigerte und lieber auf den nächsten Tumor wartete; - eine Mitpatientin, bei der sich die zu entfernenden Polypen als Tumor enttarnten, der sich nicht restlos hat entfernen lassen, die aber dann einfach den Rest ihres Lebens nahm und genoss, statt nur auf den Tod zu warten; - eine kämpferische Frau, die nach einer Hirnblutung mit folgendem Koma schon wieder hatte im Rollstuhl sitzen und sich unterhalten können, sich aber aufgab, als sie sich aufgegeben fühlte, und starb. Derlei Geschichten gibt es unendlich viele. Nur eines haben alle gemein: alle Medizin hilft nicht, wenn der Patient sich aufgegeben hat oder nicht leben will. Aber: Auch, wenn die Mediziner keine Hoffnung haben, kann die Medizin Erfolg haben, wenn der Patient leben will, kämpft und Mutmacher hat!
Willkommen Hoffnung Koma - komm ma! meine         Geschichte Geschreibsel Viechereien Da geht noch was! Kontakt Impressum Aufwachen Zurück in der Welt!